Wie ist eine Installation für die Übertragung eines Livestreams aufgebaut?

Zu unserer technischen Ausrüstung gehören zwei IP-Kamera. Eine Vivotek FD8164V mit einem 2,8mm Objektiv, Auflösung: 1920×1080 und eine Milesight MS-C5373-PB / 2.8mm Objektiv, Auflösung: 2560×1920. Beide werden über PoE (Power over Ethernet) mit Strom versorgt und die Anbindung in das LAN ist mit einem PoE-Switch sichergestellt.

Zwei Punkt sollte immer in die Überlegungen mit einbezogen werden: Genügend Abstand von der Linse (Naheinstellgrenze) und ein Objektiv mit 2,8mm oder weniger Brennweite.

Beides zusammen ergibt ein genügend grosses Sehfeld um möglichst den ganzen Nistkasten im Bild zu haben. Bei uns sind es rund 30cm bei der Vivotek und bei der Milesight etwa 25cm zum Zentrum der Nestmulde. Schaut euch doch die Angaben auf unserer Seite an, hier der Link zu den WebCams.

Die Naheinstellgrenze ist auch der Faktor, wie gross ein Nistkasten sein muss, wenn eine Kamera installiert wird. Der Nistkasten vom Nest 1 ist ca. 50 cm x 30 cm x 20 cm gross und somit deutlich grösser als die Nistkästen, die man bei der Vogelwarte Sempach beziehen kann.

Es gibt unzählige IP-Kameras von verschiedenen Anbietern. Wichtig bei der Auswahl scheint uns, dass die Kamera für den Einsatz im Outdoorbereich geeignet ist. Diese Kameras sind in einem gut verschlossenen Gehäuse und in der Regel unempfindlich gegen Feuchtigkeit und Temperaturen geschützt. Welche Kamera bei dir besser geeignet ist, ist schwierig zu beantworten. Zwischen unseren beiden Kameras gibt es ein mögliches Argument: Die Bildauflösung! In dieser Frage wird dir jeder Fachmann sagen, dass mehr besser ist. Bei der Vivotek werden die Daten mit H.264 und bei der Milesight mit dem neueren Standard H.264 übertragen werden kann. Der Hauptunterschied dieser beiden Übertragungsarten ist die Datenmenge. H.264 benötigt weniger Bandbreite und schont so das Datennetzwerk.

Für die Einbindung des Livestreams in unsere Webseite haben wir uns für die Firma Video-Stream-Hosting (https://www.video-stream-hosting.com) entschieden. Diese liefert den Livestream, welcher via WebCam abgegriffen wird. Das reduziert den Datenverkehr bei deinem eigenen Internet-Anschluss.

Wenn der Livestream der Webcam nicht öffentlich sein soll, kann auf ein Livestream-Hosting verzichtet werden. Wir haben z.B. einen Synology-NAS als Server im LAN eingebunden. Damit ist die Einbindung der Webcam in das LAN mit etwas IT-Erfahrung einfach einzurichten. Daneben bietet ein NAS mit genügendem Speicherplatz auch die Möglichkeit, den Livestream zu speichern. Wenn etwas Spezielles geschehen ist, besteht die Möglichkeit, es noch einmal anzuschauen. 

Bezüglich der Einbindung in das LAN empfehlen wir die kabelgebundene Verbindung zu verwenden. Es gibt viele WLAN-fähige Webcam, sie haben aber einen Schwachpunkt: Die Übertragung ist störanfälliger.

Dazu kommt, dass jede Webcam Strom für den Betrieb benötigt. Viele Webcams unterstützen PoE. Mit nur einem einzigen Netzwerkkabel lassen sich die Datenübertragung und die Stromversorgung regeln. Mit so einer Konfiguration betreiben wir unsere Installation seit 2014 ohne Probleme und zuverlässig.

Eine Webcam bietet gute Möglichkeiten, an dem verborgenen Geschehen der Mauersegler in einem Nistkasten teilzuhaben, doch bedarf es etwas Vorbereitung und etwas technisches Verständnis, damit es auch Erfolgreich umgesetzt werden kann.

Foto von Daniel Salvisberg